Ein Liebesbrief an dich, von Thomas Groh,
(zu finden hier: http://filmtagebuch.blogger.de/)
"Ach, Dietrich. Du kennst mich zwar nicht persönlich, aber ich stand mal neben Dir, beim Urinieren im Bauche des Cinestars am Potsdamer Platz als Berlinale war. Nicht die beste Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Aber Dein Text in diesem Filmkritik-Buch, da bei Schüren erschienen, den trug ich damals schon im Herzen. Jetzt muss er nur noch in die Finger, wo Filmkritiken entstehen! Ich arbeite dran.
Und Dein Buch habe ich irgendwann später gelesen, Dein Kuhlbrodtbuch. Und es ist so voll mit Schnittstellen zu mir, auch wenn wir uns gar nicht kennen. In einer Passage erzählst Du von Erlebnissen in Friedrichshainer Wohnungen. Die waren gerade mal wenige Meter von meiner eigenen damaligen entfernt. Dein Buch war das letzte große Abenteuerbuch, das ich gelesen habe. Ein wichtiges Filmabenteuer waren für mich als Teen die Abenteuerfilme von Schlingensief. In denen spieltest Du ja auch mit, der einzige Staatsanwalt, von dem ich Fan bin.
Und heute schreibst Du in der taz über Zeit und Kino - und es ist wieder großartig. Weil Du Zeit-Zwischenräume beschreibst, die für mich ganz wichtige sind: Im Zug sitzen - ich kann nicht anders, aber: im Zug sitzen ist einfach großartig, gerade weil die Zeit darin sich so verschiebt, gerade so als würde man drei Tage durchmachen - und eben im Kino.
Du kannst Dir vielleicht gar nicht vorstellen, Dietrich, wie sehr mich das gerade gefreut hat, Deinen Text da in der taz gefunden zu haben. Schon bei den ersten Zeilen wusste ich: Wird groß. Ist groß.
Ach, Dietrich, Danke."
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