Aus dem Postkartenalbum meines Vaters
Erich Kuhlbrodt geb. 22. August 1891
Gerhard Schulze war ein Vetter meines Vaters. Weihnachten 1901 bekommt Erich, 12 Jahre alt, einen Gruß von den Schulzes aus Blumberg nach Groß-Lichterfelde (Anhalter Bahn). - Gerhards erste selbst geschriebene (Sütterlin!) Ansichtskarte an Erich war am 11. Mai 1901 abgestempelt worden. Zu sehen ist die Kirche von Birkholz mit Dorfstraße sowie der Gasthof Huwe.
Am 14. Juli 1903 hofft Gerhard auf einer Postkarte, die einen Blick auf ganz Bernau zeigt: "Hoffentlich kommt Ihr doch auf längere Zeit zu uns". Im August 1903 sind dann Erich und sein Bruder Gotthard bei Herrn Schulze, Schmiedemeister in Birkholz b/Blumberg zu Besuch.
Am 17. April 1907 schreibt Gerhard Schulze an seinen damals 17jährigen Vetter Erich aus Pankow bei Berlin nach Groß-Lichterfelde. Zu sehen ist eine kolorierte Ansicht der Kirche von Pankow. Der Text:
"Lieber Vetter!
Teile dir mit, daß ich schon 5 Wochen in Pankow bin. Ich will hier meine letzte Lehrzeit vollenden. Es gefällt mir hier ganz gut. Meine Wohnung habe ich bei Schmiedemeister Hoth, Mühlenstr. 18. Sonntags und Mittwochs fahre ich nach Berlin in die Fachschule. Dort lernen wir zeichnen und den Hufbeschlag genau kennen. Unsere Schmiedewerkstatt ist eine ziemlich große. Es arbeiten hier 8 Gesellen. Die Maschinen werden durch einen elek. Motor getrieben. Auch werden hier viele neue Wagen gebaut, wobei ich tüchtig helfen muß. Wir arbeiten von 7 bis 6. Mein Fahrrad habe ich auch hier. Wenn es erst wärmer wird und die Tage länger werden, werde ich Euch immer per Rad besuchen.
Die besten Grüße sendet Dir V. Gerhard". |