Deutsches Filmwunder -
Nazis immer besser
Deutsches Filmwunder. Nazis immer besser", Ende Mai 2006 erschienen im Konkret Literatur Verlag.
Shoa.de
Der Filmkritiker Dietrich Kuhlbrodt zeichnet die Entwicklung des „Hitler-Films“ in der Bundesrepublik in einem äußerst spannenden und gut lesbarem Buch nach. Kuhlbrodt bietet einen überaus instruktiven Überblick über sechs Jahrzehnte des Hitlerfilms. www.shoa.de
Junge Freiheit
„Durchhaltebuch“ vom 5. Januar 2007
Freitag
„Dietrich Kuhlbrodt ist in der deutschen Filmkritik eine einzigartige Figur, ... so kompetent wie kaum ein andererer ...“
Matthias Beck in Freitag, 30.3.07
epd Film
„Dietrich Kuhlbrodt hat mit seinem Buch eine notwendige Provokation zur richtigen Zeit vorgelegt“
Bodo Schönfelder in epd Film 4/07 S. 62
SKUG
„Über genau diese neue Nazi-Harmlosigkeit des Kinos und den grausam banalen Weg dahin hat Dietrich Kuhlbrodt eines der coolsten Filmbücher je geschrieben. Weil er einer der besten Kritiker around ist und selber als Anti-Brauner Geschichte geworden hat, ob als Staatsanwalt, der Regimeverbrecher im Nachkriegsdeutschland verfolgte, oder wenn er in Filmen für Schlingensief und Von Trier die besudelte Verarschuniform anlegte. Weil das Buch im Saft seiner Wut auf Volltouren brennt, eines der wichtigsten Themen unserer Medienlandschaft am Schopf packt und exorziert und dem neuen deutschen Filmwunder mit all seinen hübschen Fascho-Boys quadratisch praktisch ins Gesicht scheißt. Essentielle Lektüre! Oder wie es uns der Schlusssatz des Buches sehr präzise verrät: ‚Man muss gefühlt haben, was das Falsche ist, um das Richtige zu tun.’“
Paul Poet im Magazin SKUG Frühjahr 07 dem auch in D + CH zu lesenden SPEX der Östereicher.
taz
"Offensichtlich hat Schlingensief das wunderbare neue Buch von Dietrich Kuhlbrodt nicht gelesen: 'Deutsches Filmwunder: Nazis immer besser'. Da fände er jetzt alles, was er benötigen würde, um Schäubles Melancholie total Scheiße zu finden - und Heinz Rühmanns Rührseligkeit gleich mit", Wolfgang Müller, taz 25.9.06
Phase2
"gewissermaßen exemplarisch. ... Kuhlbrodts Skandalisierung des 'Deutschen Filmwunders' ist mehr als zuzustimmen" (Kilby2, Literaturbeilage von , Leipzig, Dezember 2006 www.phase-zwei.org)
taz Nord:
Dietrich Kuhlbrodt, der ehemalige Staatsanwalt, Schauspieler und Filmkritiker, dessen Rezensionen auch diese Seiten schmücken, hat ein tolles Buch geschrieben: "Deutsches Filmwunder. Nazis immer besser" (Konkret Literatur Verlag, 15 Euro). Es befasst sich mit dem weiten Feld der Filme, in denen Nazis vorkommen; der Bogen reicht von Veit Harlan bis zur Gegenwart mit ihren Familiendokumentationen und Großkinoversuchen à la "Der Untergang" oder "Das Wunder von Bern." Kuhlbrodt stellt dabei die interessante These auf, der Trend, Sujets aus der Zeit des Nationalsozialismus in die beruhigenden Dramaturgien des Erzählkinos einzubetten, sei unter anderem eine Abwehr der in Deutschland nie akzeptierten Versuche, mit einem Film dorthin zu gehen, wo schmerzliche Erkenntnisse erst möglich werden. Filme wie Romuald Karmakars Söldner-Porträt "Warheads" oder Thomas Heises "Stau- Jetzt geht's los" stellen die Gewissheit des Publikums auf der moralisch richtigen Seite zu stehen, in Frage, während die Spielfilme der letzten Jahre genau diese Gewissheit befördern.
©opyright taz 3.7.06 S. 14 (Cristina Nord)
Die Junge Welt:
"...Um die 120 Filme (meist mit Inhaltsangaben und Pressezitaten) werden im Buch aufgefädelt zur Geschichte der Nazis im bundesdeutschen Kino, wie Kuhlbrodt sie erlebt hat (von der DEFA taucht nur Konrad Wolfs »Sterne« auf, bei einem Ausflug in Zensurmaßnahmen unglaublich, wie viele böse Nazis und gute Kommunisten für BRD-Kinos weggeschnitten werden mußten)..."
Komplett hier zu lesen.
tip Berlin:
Untergangsfantasien
Die guten und die bösen Nazis des deutschen Films: Dietrich Kuhlbrodts scharfsinnige Analyse der NS-Konjunkturen Im Nachkriegskino
Wie es scheint, kommt Dietrich Kuhlbrodts Studie „Nazis immer besser" zur rechten Zeit: Mit Filmen wie „Der Untergang" und „Napola" hat sich im deutschen Kino unlängst ein Kreis geschlossen. Der Terror des Dritten Reichs ist Mainstream geworden und Hitler endlich wieder ein Mensch. Kuhlbrodt, seit Jahrzehnten einer der eigenwilligsten Filmkritiker des Landes, setzt sich in seinem jüngsten Buch mit den Nachkriegskinodarstellungen des Nationalsozialismus auseinander; die eigene Biografie bezieht er dabei ein: Als junger Staatsanwalt hat er bereits in den 1960er Jahren Naziverbrechen verfolgt - und parallel dazu in der Filmkritik über das Kino nachgedacht. Hinter Scheinobjektivität und akademischem Jargon muss sich dieser Autor nicht verschanzen; er diskutiert sein Thema vielmehr leidenschaftlich, radikal persönlich, aber alles andere als pathetisch. Mit robustem Witz und kühlem Sachverstand legt er, wo es geht, den Finger in die offenen Wunden eines andauernden deutschen Selbstbetrugs. In seiner ideologiekritischen Analyse des Unterhaltungskinos ist Kuhlbrodt streng. Die verlogenen, der nationalen Beruhigung geschuldeten deutschen Selbstporträts als Opfer eines unkontrollierbaren Schicksals findet er nicht nur in den kryptofaschistischen Abenteuerfilmen der Wirtschaftswunderzeit. sondern durchaus auch in den Arbeiten G.W. Pabsts und Bernhard Wickis. Dabei verfährt Kuhlbrodt multiperspektivisch, entwirft ein veritables Panorama der Leugnung historischer Schuld: Er blickt auf mediale Rezeptionsmuster ebenso wie auf die deutsche Zensurgeschichte, die Nazibilder in US Produktionen retuschiert hat.
In präzisen Filminterpretationen und Kinogeschichten, die vom Nachkriegs-Freispruch des NS-Propagandafilmers Veit Harlan über Hans-Jürgen Syberbergs Hitler-Elitarismus bis zu Guido Knopps Spekulationsfernsehen reichen, skizziert Kuhlbrodt mit rhetorischer Brillanz ein Pandämonium der ungebrochenen Hitler-Faszination, dem stets nur der Kino-Underground, in den subversiven Gegenentwürfen Achternbuschs, Schlingensiefs und Karmakars, etwas entgegenzusetzen hatte und hat.
Von der bescheidenen äußeren Aufmachung dieses Buches darf man sich übrigens nicht täuschen lassen: Es verdient, ab sofort als Pendant zu Karsten Wittes epochaler Studie der Kinokomödie des Dritten Reichs („Lachende Erben, Toller Tag", 1995), als Standardwerk zur Frage des filmischen Umgangs mit dem Nationalsozialismus genannt zu werden.
©opyright tip 16/09 (Stefan Grissemann)
Schnitt-Das Filmmagazin # 43 Sommer 2006 Mary Keiser:
... Mit einer beeindruckend vollständigen Recherche zu Filmen und entsprechendem zeitgenössischem Diskurs und nicht zuletzt den amüsanten Anekdoten liefert Dietrich Kuhlbrodt ein dichtes Bild der gesellschaftlichen Atmosphäre, in der die Filme entstanden. Ganz nebenbei enttarnt er das nichtssagende Rechts-Links-Schema und bringt damit den Begriff "Nazi" auf eine andere Ebene. Wenn er dabei "eitel", "subjektiv", "hitzig und polemisch" ist, wofür er sich schon im Vorfeld entschuldigt, verzeihen wir ihm das, weil es glänzend unterhält, ohne die Glaubwürdigkeit des Gesagten zu untergraben.
konkret 8/06:
... der Kuhlbrodt-Sound stets ein Vergnügen
Berliner Zeitung vom 12.8.06:
...sehr lesenswert, im besten Sinn persönlich.
Von der Verlagsseite:
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Dietrich Kuhlbrodt
Deutsches Filmwunder
Nazis immer besser
ca. 200 Seiten, broschiert
EUR 15.00 SFr 26.00
ISBN 3-89458-245-6
Erscheinungstermin: April 2006
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Dietrich Kuhlbrodt, Filmkritiker seit fünfzig Jahren, untersucht die Rolle, die Nazis im deutschen Film seit 1945 gespielt haben. Politisch wird der Nazi in der Adenauerzeit wegzensiert. Er soll das Bild des Wirtschaftswunderdeutschen nicht trüben. In den achtziger Jahren avanciert er jedoch zum Familienphänomen des Hitler-in-uns, ausgerufen vom Syberberg-Film "Hitler - ein Film aus Deutschland". Den dokumentierten Nazi mag man nicht sehen („Beruf Neonazi“, 1993), den Spielfilmfiktionen von Hitler („Der Untergang“) und Hitlerjungen („Napola“) hingegen jubelt das deutsche Publikum heute erleichtert zu.